Kurioses

28
Feb
2010

Ich sehe was, was Du nicht siehst...

Gestern so geschehen in einem Lokal:

Monsieur Coleur und ich hatten einen schönen Tag in unserer Lieblingskleinstadt verbracht und wollten Abends dort noch etwas essen gehen. Die Kalorienbomben waren bereits bestellt, als ich auf die Toilette ging, um mir vor dem Essen noch schnell die Hände zu waschen und für kleine Madame Couleurs zu gehen.
Was dann passierte war nicht nur eklig sondern auf eine unheimliche Weise auch merkwürdig.

Ich öffnete die Tür zur Damentoilette und sah, dass der Wasserhahn aufgedreht war und das Wasser lief. Instinktiv drehte ich den Hahn zu und sah im gleichen Moment, dass mich ein kleines blondes Mädchen aus der offenen Tür der Linken von zwei Toilettenkabinen anstarrte. Das Kind hatte fast etwas Unheimliches an sich - ohne dass ich sagen könnte, wieso. Ich betrat die andere, freie Kabine und hörte nur noch, wie das Mädchen eilig aus dem Raum rannte. Im selben Moment schaute ich nach unten und sah dass der Boden voller brauner Spritzer war und da ich mich davor ekelte, verließ ich sofort die Kabine und beschloss mir nur die Hände zu waschen und den Rest aufzuschieben.

Ich wusch mir die Hände und blickte in die offen stehende Kabine, aus der heraus mich noch vor wenigen Sekunden das Mädchen angeschaut hatte. Dann fiel mir auf, dass auch der Boden dieser Kabine mit Kot beschmiert war.

Sofort wurde mir klar, warum das Mädchen aus dem Raum geflüchtet war, beziehungsweise mir drängte sich eine Erklärung für das seltsame Geschehnis auf.

Ich verließ die Toilette und erzählte, am Tisch angekommen, Monsieur Couleur von der eigenartigen Begebenheit. Mein Gefühl des Ekels mischte sich mit Sorge um das Kind und ich bestellte das Essen ab, war mir doch der Appetit gründlich vergangen. Außerdem klärte ich die Bedienung über den "Zustand" der Räumlichkeiten auf.

Der Monsieur und ich tranken unsere Cola aus und kurz bevor wir gehen wollten, kam die Kellnerin an unseren Tisch und sagte: "Ich bin unten in der Toilette gewesen und dort war nichts." Worauf ich erwiderte, dass ich gesehen habe, was ich sagte gesehen zu haben und dass es unmöglich wäre, das zu übersehen."

Die Dame verwies darauf, dass wohl einige Fließen nicht mehr in neuartigem Zustand seien, aber ich hatte gesehen, was ich gesehen habe und das hatte mit den Fließen so gar nichts zu tun. Rätselhaft.

Meine Theorie: In den 3-5 Minuten, die zwischenzeitlich vergangen waren, muss die Mutter des Mädchens nach unten gegangen sein und hat den Boden sauber gemacht.

Und doch war es ein beklemmendes Gefühl. So ähnlich muss es sich anfühlen, wenn ein an Schizophrenie leidender Mensch seine ersten Halluzinationen bekommt. Und im ersten Moment, bevor mir diese rationale Erklärung in den Sinn kam, war ich wirklich etwas erschrocken.

25
Nov
2009

Die Rückkehr der verloren geglaubten Schmerlen

Meine Zebra-Schmerle ist zurück. Nein: Meine Zebra-Schmerlen sind zurück.

Nachdem vor Kurzem die Pünktchenkrankheit in meinem Aquarium zugeschlagen und die Anzahl meiner sieben Neons auf nur noch einen dezimiert hat (dieser wurde jetzt "Bruce" nach meinem Lieblingsactionhero Bruce Willis benannt und wartet nun darauf, endlich wieder einen neuen Schwarm zu bekommen), waren unsere beiden Zebraschmerlen in der Versenkung verschwunden.
Wir haben das komplette Aquarium nach ihnen abgesucht und hielten das, was wir fanden, - oder sollte man sagen: das, was wir nicht fanden - für ein Ding der Unmöglichkeit. Keine Schmerle unter der Riesenwurzel, die unsere Unterwasserwelt ziert, keine Schmerle im Lieblingsschmerlenversteck aus Ton, Keine Schmerle hinter dem Rosenquarz. Nirgendwo im Becken war eine Schmerle zu sehen. Und die sind - verglichen mit Bruce - so groß, dass man sie eigentlich nicht übersehen kann.

Heute morgen - und damit Wochen später - ist zunächst eine der beiden Schmerlen wieder aufgetaucht. Unser Telefon steht neben dem Aquarium und ich habe fast einen Schrecken bekommen, als die verschollen geglaubte Schmerle plötzlich heiter unter der Wurzel auf und durchs Becken fegte. Fast schon ein bißchen gruselig fand ich das.
Eben erzählte ich meinem Dad, der mich - unterwegs auf dem Heimweg von einer Geschäftsreise - auf einen Kaffee besuchte, noch voller Freude von der wundersamen Schmerlenrückkehr. Und dann, als mein Vater sich wieder auf den Weg gemacht hatte, schaute ich nochmal zufrieden in das Becken und staunte nicht schlecht. Beide Schmerlen glitten anmutig durch die kleine Unterwasserwelt, fast so, als seien sie keine Sekunde weg gewesen.

Auch im Moment sind sie unterwegs und ich freue mich auf ihre Rückkehr. Wenn es denn eine ist. (Denn scheinbar sind sie ja die ganze Zeit dort gewesen).

Und doch ist das Ganze noch immer rätselhaft für mich.

19
Nov
2009

Das Schnarchen der Lassis und das Schnarchen der Hundehalter

Eine große Couch.
Links liegt ein langgestreckter Hund, rechts sein Herrchen.
Beide schnarchen um die Wette.
Erst Mensch, dann Hund, dann wieder Mensch, ...
Manchmal glaube ich, wahre Freundschaft gibt es eh nur zwischen Hund und Mensch

Unpraktisch: Eigentlich möchte ich genau hier in diesem Raum in drei Minuten einen Fernsehfilm schauen.
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