Was mir im Kopf herumschwirrt
Ein Kommentar von Nachtgezwitscher hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass meine längere Abwesenheit hier im Blog im Zusammenhang mit meinem letzten Kommentar (der - für alle diejenigen, die ihn nicht gelesen haben - etwas düster war...vielleicht zu düster für diesen Blog, weshalb ich ihn dann auch gelöscht habe) vielleicht bei dem ein oder anderen Besorgnis auslösen könnte. Lieb von Dir, Nachtgezwitscher und hier bin ich wieder - gut gelaunt und ausgesprochen fröhlich. :-) Aber ebenso nachdenklich.
Gerne möchte ich das, was mir die letzten Wochen so durch den Kopf gegangen ist mal versuchen in eine vernünftige Form zu bringen (dabei höre ich gerade einen einigermaßen sentimentalen Song).
Seit einigen Wochen befinde ich mich in einer Zeit des Umbruchs und wer mich kennt, weiß, dass, obwohl ich durchaus abenteuerlustig bin und häufig von einem Leben in der Ferne (mit meinem Mann natürlich!) träume, so meine Schwierigkeiten mit großen Veränderungen habe. In der letzten Zeit hat sich für mich so viel verändert, dass ich gar nicht weiß, auf welche Neuerung ich mich zuerst einstellen soll. Der einzig konstante Faktor ist momentan mein Lieblingsmensch.
Nicht nur karrieretechnisch versuche ich nun, mir einen lange gehegten Wunsch zu erfüllen, sondern auch meine Leidenschaft des Singens werde ich, wenn alles gut läuft, und die Band, die sich vielleicht bald mit mir als Sängerin gründen wird, meine Stimme mag, professionalisieren. Ein Traum, den ich schon im zarten Grundschulalter hatte und der plötzlich zum Greifen nahe erscheint. In wenigen Tagen werden wir zusammen ein paar Lieder die wir nun jeder für sich vorbereiten spielen und dann wird sich zeigen ob ich mit diesen teilweise schon sehr erfahrenen Musikern mithalten kann.
Wie sich ein eiserner Wille, ein großer Traum und das Selbstbewusstsein eines Knäckebrotes vertragen werden - ich weiß es nicht.
Aus gegebenem Anlass habe ich mich heute mit einer Tasse Tee und einem leeren (mittlerweile voll geschriebenen) Blatt Papier an den Tisch gesetzt und mich mit mir selbst auseinandergesetzt. Mir ist, wieder einmal, klar geworden, dass mein großes Problem darin besteht, dass ich viel zu lange versucht habe, es jedem recht zu machen. Das zu tun, was andere von mir erwarten. Das ich den Weg der Geradlinigkeit gegangen bin, den andere als ach so gut für mich erachteten, hat dazu geführt, dass ich viele Träume erst gar nicht versucht habe, zu leben. Ehrlich gesagt habe ich mich nie gefragt, was ich denn eigentlich will, wohin ich will, wovon ich träume sondern habe mich immer nur gefragt, was ich tun muss um alles richtig zu machen, um sicher zu sein.
Daraus ist ein übertriebenes Sicherheitsdenken geworden, die vielen "Was wenns" haben mir das Gehirn vernebelt, was zu nicht auszuradierenden Grübeleien geführt hat. Eine Zeit lang hat es mich so sehr gequält mit Unsicherheiten und Zweifeln zu leben, dass ich nur noch geheult habe. Das ist nun fast zwei Jahre her.
Mittlerweile geht es mir wieder gut. Ich bin glücklich und stehe mit beiden Beinen im Leben. Klar, Grübler bleibt Grübler und wenn es darum geht, sich gedanklich in Dinge hineinzusteigern, bin ich immer noch sehr gut, aber ich empfinde mich als sonnige Person.
Als ich den letzten düsteren Eintrag verfasste, habe ich von einem Bekannten (meine bessere Hälfte würde jetzt sagen ein "Freund"), der mich noch nicht allzu lange und nicht wirklich intensiv kennt, auf die Frage nach der Einschätzung meiner Person zu hören bekommen ich sei ein eher grüblerischer, reflektiert denkender Mensch mit dem man sich gut unterhalten kann. Irgendwie hat mich das getroffen, an einer Stelle, die zwar schon leicht verkrustet, aber noch nicht vernarbt ist und die Wunde ist aufgegangen. Daraufhin habe ich diesem Bekannten ein wenig von mir erzählt und mir kamen schon die Tränen. Mir war das so peinlich, dass ich so dicht am Wasser gebaut bin bzw. dass es Dinge gibt, die mich so berühren, obwohl ich das gar nicht will.
Klar, "reflektiert denkend" (irgendwie so ähnlich hat er das ausgedrückt) klingt doch gut, denkt man. Besser als "Du wirkst oberflächlich und langweilig", aber doch reduziert mich diese Aussage auf eine Eigenschaft von mir, die in einigen Fällen gut gewesen ist, mich in vielen Fällen aber auch sehr verletzt hat. Eine Eigenschaft, die dazu führt, dass ich mich schwer tue, mich anderen gegenüber zu öffnen und Freunde zu finden. Eine Eigenschaft, die mir schon viele schöne Momente vermiest hat, einfach dadurch, dass ich mich zurückgezogen habe anstatt die Schönheit dessen zu bewundern, was außerhalb von mir so vor sich ging. Anstatt mich an Dingen zu erfreuen, habe ich die damit verbundenen Risiken und Nachteile gesehen.
Dabei - und das macht mich so sauer - bin ich gar nicht so. Wirklich! Ich bin ein fröhlicher Mensch, mit sonnigem Gemüt und kann in manchen Situationen sehr optimistisch sein. Ich habe Humor, bringe oft und gerne Menschen zum lachen und habe Freude an den einfachen Dingen des Lebens...
Durch die ganze Beschäftigung mit mir selbst ist mir klar geworden, dass ich Hier und Jetzt versuchen möchte, meine Träume zu realisieren. Dass ich versuchen möchte, mehr ich selbst zu sein und so zu leben, wie ich selbst es für richtig halte. Ohne wenn und aber. Egal, was andere sagen, meinen oder von mir erwarten. Mich selbst überraschen will ich. Jenseits des Schneckenhauses.
Das, in etwa und vielleicht konfuser als ich vorhatte es zu formulieren, bewegt mich momentan.
Genug Seelenstriptease für heute...
Gerne möchte ich das, was mir die letzten Wochen so durch den Kopf gegangen ist mal versuchen in eine vernünftige Form zu bringen (dabei höre ich gerade einen einigermaßen sentimentalen Song).
Seit einigen Wochen befinde ich mich in einer Zeit des Umbruchs und wer mich kennt, weiß, dass, obwohl ich durchaus abenteuerlustig bin und häufig von einem Leben in der Ferne (mit meinem Mann natürlich!) träume, so meine Schwierigkeiten mit großen Veränderungen habe. In der letzten Zeit hat sich für mich so viel verändert, dass ich gar nicht weiß, auf welche Neuerung ich mich zuerst einstellen soll. Der einzig konstante Faktor ist momentan mein Lieblingsmensch.
Nicht nur karrieretechnisch versuche ich nun, mir einen lange gehegten Wunsch zu erfüllen, sondern auch meine Leidenschaft des Singens werde ich, wenn alles gut läuft, und die Band, die sich vielleicht bald mit mir als Sängerin gründen wird, meine Stimme mag, professionalisieren. Ein Traum, den ich schon im zarten Grundschulalter hatte und der plötzlich zum Greifen nahe erscheint. In wenigen Tagen werden wir zusammen ein paar Lieder die wir nun jeder für sich vorbereiten spielen und dann wird sich zeigen ob ich mit diesen teilweise schon sehr erfahrenen Musikern mithalten kann.
Wie sich ein eiserner Wille, ein großer Traum und das Selbstbewusstsein eines Knäckebrotes vertragen werden - ich weiß es nicht.
Aus gegebenem Anlass habe ich mich heute mit einer Tasse Tee und einem leeren (mittlerweile voll geschriebenen) Blatt Papier an den Tisch gesetzt und mich mit mir selbst auseinandergesetzt. Mir ist, wieder einmal, klar geworden, dass mein großes Problem darin besteht, dass ich viel zu lange versucht habe, es jedem recht zu machen. Das zu tun, was andere von mir erwarten. Das ich den Weg der Geradlinigkeit gegangen bin, den andere als ach so gut für mich erachteten, hat dazu geführt, dass ich viele Träume erst gar nicht versucht habe, zu leben. Ehrlich gesagt habe ich mich nie gefragt, was ich denn eigentlich will, wohin ich will, wovon ich träume sondern habe mich immer nur gefragt, was ich tun muss um alles richtig zu machen, um sicher zu sein.
Daraus ist ein übertriebenes Sicherheitsdenken geworden, die vielen "Was wenns" haben mir das Gehirn vernebelt, was zu nicht auszuradierenden Grübeleien geführt hat. Eine Zeit lang hat es mich so sehr gequält mit Unsicherheiten und Zweifeln zu leben, dass ich nur noch geheult habe. Das ist nun fast zwei Jahre her.
Mittlerweile geht es mir wieder gut. Ich bin glücklich und stehe mit beiden Beinen im Leben. Klar, Grübler bleibt Grübler und wenn es darum geht, sich gedanklich in Dinge hineinzusteigern, bin ich immer noch sehr gut, aber ich empfinde mich als sonnige Person.
Als ich den letzten düsteren Eintrag verfasste, habe ich von einem Bekannten (meine bessere Hälfte würde jetzt sagen ein "Freund"), der mich noch nicht allzu lange und nicht wirklich intensiv kennt, auf die Frage nach der Einschätzung meiner Person zu hören bekommen ich sei ein eher grüblerischer, reflektiert denkender Mensch mit dem man sich gut unterhalten kann. Irgendwie hat mich das getroffen, an einer Stelle, die zwar schon leicht verkrustet, aber noch nicht vernarbt ist und die Wunde ist aufgegangen. Daraufhin habe ich diesem Bekannten ein wenig von mir erzählt und mir kamen schon die Tränen. Mir war das so peinlich, dass ich so dicht am Wasser gebaut bin bzw. dass es Dinge gibt, die mich so berühren, obwohl ich das gar nicht will.
Klar, "reflektiert denkend" (irgendwie so ähnlich hat er das ausgedrückt) klingt doch gut, denkt man. Besser als "Du wirkst oberflächlich und langweilig", aber doch reduziert mich diese Aussage auf eine Eigenschaft von mir, die in einigen Fällen gut gewesen ist, mich in vielen Fällen aber auch sehr verletzt hat. Eine Eigenschaft, die dazu führt, dass ich mich schwer tue, mich anderen gegenüber zu öffnen und Freunde zu finden. Eine Eigenschaft, die mir schon viele schöne Momente vermiest hat, einfach dadurch, dass ich mich zurückgezogen habe anstatt die Schönheit dessen zu bewundern, was außerhalb von mir so vor sich ging. Anstatt mich an Dingen zu erfreuen, habe ich die damit verbundenen Risiken und Nachteile gesehen.
Dabei - und das macht mich so sauer - bin ich gar nicht so. Wirklich! Ich bin ein fröhlicher Mensch, mit sonnigem Gemüt und kann in manchen Situationen sehr optimistisch sein. Ich habe Humor, bringe oft und gerne Menschen zum lachen und habe Freude an den einfachen Dingen des Lebens...
Durch die ganze Beschäftigung mit mir selbst ist mir klar geworden, dass ich Hier und Jetzt versuchen möchte, meine Träume zu realisieren. Dass ich versuchen möchte, mehr ich selbst zu sein und so zu leben, wie ich selbst es für richtig halte. Ohne wenn und aber. Egal, was andere sagen, meinen oder von mir erwarten. Mich selbst überraschen will ich. Jenseits des Schneckenhauses.
Das, in etwa und vielleicht konfuser als ich vorhatte es zu formulieren, bewegt mich momentan.
Genug Seelenstriptease für heute...
LeilaCouleur - 10. Sep, 16:25